Unser Ihster Turm! "Igstadt ohne Wasserturm, das wäre wie Paris ohne Eifelturm, wie Mainz ohne Dom oder Berlin ohne Brandenburger Tor. Er ist in hohem Maße identitätsstiftend und er ist stadtbildlich, zusammen mit dem Turm der Barockkirche, die weithin sichtbare Krone des Stadtteils. Er ist das Igstadter Wahrzeichen schlechthin." Aus: Chronik 2, S.158 ff. Im Jahre 2010 wurde der Wasserturm 100 Jahre alt und es war eine Herzensangelegenheit für den Heimat- und Geschichtsverein, dieses Jubiläum gemeinsam mit Igstadter Vereinen und der Peter-Rosegger-Schule gebührend zu feiern. Möchten Sie mehr über den Wasserturm erfahren, seine historische Bedeutung für die Wasserversorgung Igstadts und den Umbau zu einem Wohnhaus, dann folgen Sie dem Link "Der Wasserturm".
Eine festliche Soiree mit einem informativen und unterhaltsamen Programm war am 4. September in der voll besetzten Pfarrscheune einer der Höhepunkte der Festtage. Naheliegend war es für den HGV, einen Repräsentanten von Hessenwasser für den Abend einzuladen. So konnte Thomas Pfeffermann von Hessenwasser über das Trinkwasser für Igstadt in früheren Zeiten berichten als der Turm noch seine Funktion erfüllte. Zudem erläuterte er, wie heute der Ort mit dem kostbaren Nass von guter Qualität versorgt wird. Der Leiter der Wiesbadener Denkmalschutzbehörde, Martin Horsten, referierte über den Igstadter Wasserturm im Kontext mit anderen historischen Türmen, die in Wiesbaden die gleiche Aufgabe erfüllten. Er illustrierte mit vielen Fotos noch eine Serie von Wassertürmen aus ganz Deutschland, wobei die unterschiedlichen architektonischen Lösungen besonders interessant. Hans-Dieter Dörr und Karlheinz Häuser vom Heimat- und Geschichtsverein bereicherten den Abend als Zeitzeugen des noch im Betrieb befindlichen Turms mit allerlei Geschichten und Anekdoten rund um den Wasserturm. Die Zuhörer erfreuten sich an dem authentischen Lokalkolorit.
Den heutigen Eigentümern des Turms, der Familie Weißenrieder, wurde eine gerahmte Original-Wassersatzung von 1910, überreicht. Im Laufe des Jahres 2011 hatte H.-D. Dörr nochmals in den Archiven geforscht. Dabei hat er die komplette Kostenaufstellung für die Wasserversorgung von Igstadt gefunden, also nicht nur für den Bau des Turms, sondern für all die dazu notwendigen Anlagen und Rohrleitungen. Dieses Zeitdokument ist von großem Wert, das war die einhellige Meinung der Zuhörenden. Unvergesslich für alle Gäste bleiben die heiter-musikalischen Darbietungen des Kammerchors CANTICO NOVO, dessen Liedeinlagen geschickt in die Programmabfolge integriert waren. Für das leibliche Wohl sorgte in vorbildlicher Weise die Evangelische Kirchengemeinde.
Sonntag, der 5. September, ein herrlicher Spätsommertag, war der eigentliche Feiertag. Viele fleißige Hände halfen mit, Tische, Bänke, Bühne, Lautsprecheranlage, Grill und vieles mehr für die Gäste bereit zu stellen. Igstadter Ortsvereine wie Freiwillige Feuerwehr, Kerbegesellschaft, Landfrauen und der Förderverein der Peter-Rosegger-Schule hatten Stände aufgebaut und versorgten die fast 1000 Festgäste mit Speisen und Getränken. Festlich geschmückt präsentierte sich der Turm. Die Schulkinder hatten unzählige, große Wassertropfen ausgeschnitten und an meterlangen Bändern befestigt, die von der Plattform des Turms bis zur Straße reichten.
Der Sonntag begann mit einem gut besuchten Festgottesdienst am Fuße des Turms. Ein Schwerpunkt der Predigt war der bewusste Umgang mit dem kostbaren Gut unseres Wassers. Am Nachmittag sang der Chor der Peter-Rosegger-Schule und erntete für seine Lieder großen Beifall. Die von der Familie Weißenrieder wieder großzügig eingeräumte und begleitete Möglichkeit zur Turmbesteigung wurde von zahlreichen Besuchern genutzt. Die Mühe des Aufstiegs über 84 Stufen hatte sich gelohnt, die Aus- und Fernsicht war an diesem Tag einfach großartig. Ein weiterer Höhepunkt und gleichzeitig der letzte Programmpunkt des Festes war der Auftritt eines 12-köpfigen Blechbläser-Ensembles der Wiesbadener Musikakademie und der Musik- und Kunstschule. Das Konzert begann ganz spektakulär auf der Plattform des Turms, aber dann, als der starke Höhenwind die Notenblätter fortwehte, mussten die Musiker diesen exponierten Platz verlassen und hinabsteigen in ruhigere Zonen. Auf der kleinen Bühne nahe beim Publikum wurde das wunderbare Konzert fortgesetzt. Der stürmische Applaus galt den Musikern, aber auch all denen, die zum Gelingen dieses denkwürdigen Festes beigetragen haben.
Gefeiert wurde der Wasserturm 2010 anläßlich seines 100-jährigen Bestehens, gewürdigt als Wahrzeichen Igstadt wurde er mit zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der Igstadter Kulturtage 2009 unter dem Motto "Der Wasserturm und drumrum".