Am 24. August fand unsere Ganztages-Exkursion 2013 statt, wie immer mit über 40 Teilnehmern. Um das umfangreiche Tagesprogramm zu bewältigen, war eine frühe Abfahrt angesagt.
Unsere versierte Fahrerin brachte uns mit einem XXL-Bus auf immer enger werdenden Straße bravourös zum ersten Ziel, dem Kloster Bronnbach im Taubertal gelegen, das zu dieser frühen Stunde noch in Nebel gehüllt war.
Der Grundstein für den Klosterbau der Zisterzienser wurde 1157 gelegt und die Kirche im romanischen Stil gebaut. Natürlich wurde in den folgenden Jahrhunderten weitergebaut und so kann man heute den Kreuzgang im gotischen Stil aus dem 13. Jahrhundert bewundern. Man findet auch Gebäude aus der Barockzeit, hier ist besonders der prächtige Josephsaal zu erwähnen, der heute meistens für Konzerte genutzt wird. Das Klosterleben endete wie so oft 1803 durch Napoleon. Danach übernahm das Fürstenhaus Löwenstein das Klosterareal und seit 1986 ist der Main-Tauber-Kreis Besitzer des Klosters. Seither wurden Millionen investiert und die Anlage zu einem wissenschaftlich-kulturellen Zentrum entwickelt. Unsere einstündige Führung hat uns die bewegte Geschichte des Klosters deutlich gemacht. Interessant war auch zu erfahren, dass nur eine sehr geringe Zahl Laienbrüder im Kloster war und schon sehr früh die anfallenden Arbeiten in der Landwirtschaft und im Handwerk nach außen vergeben wurden.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir Wertheim am Main und dort stand schon das bestellte Bähnchen bereit, zur Fahrt auf die gut erhaltene Ruine des Schlosses aus dem 12. Jahrhundert, die das Gesamtbild von Wertheim wesentlich prägt. Das wohlverdiente Mittagessen nahmen wir auf der Terrasse des Schlosses ein, die einen herrlichen Ausblick auf Wertheim und das Taubertal bietet. Viele Teilnehmer nutzten noch die verbliebene Zeit für einen Gang rund um die Burg, das erforderte aber eine gute Kondition, denn es mussten zahlreiche Treppen bewältigt werden. Die Belohnung war aber eine grandiose Aussicht und der gewonnene Eindruck von der enormenAusdehnung der Schlossanlage.
Abwärts ging es wieder mit dem Bähnchen zur Stadtführung, die 1,5 Stunden dauerte. Wir erfuhren, dass Wertheim seit Napoleon über Zwischenschritte jetzt zu Baden-Württemberg gehört, der Main die Grenze zu Bayern bildet, die Einwohner sich aber als Franken fühlen. Schauerlich waren die Schilderungen Stadtführerin im schiefen Turm, der zur Verbüßung von lässlichen Vergehen diente, die aber nach heutigen Maßstäben drakonisch bezeichnet werden müssen. Am Stadttor erfuhren wir, woher der Ausdruck „Torschlusspanik“ kommt. Die Tore wurden nachts konsequent geschlossen und wer sich verspätete geriet in Panik, denn es drohte eine Nacht außerhalb der Stadtmauer. Viel wurde auch berichtet von dem häufig auftretenden Hochwasser, das ist eine echte Plage für die Stadt, für die es aber keine nachhaltige Lösung, nur Erdulden und das Erdgeschoss nicht als Wohnraum nutzen.
Vor der Heimreise blieb noch genügend Zeit für einen Cafebesuch und es kann noch erwähnt werden, dass wir wieder einmal schönes Reisewetter hatten.
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