19. März 2015: Nachdem der HGV seit Wochen bei dem Ortsbeirat, dem Schulamt, dem Grünflächenamt und bei der Schulleitung um Informationen über den geplanten Erweiterungsbau der Peter-Rosegger-Schule mündlich und schriftlich nachgefragt hat, diese Informationen aber nicht erhielt, wurde nunmehr im Nachgang zu unserer Informationsveranstaltung am 10. März 2015 der Siegerentwurf im Internet entdeckt. Dem Ortsbeirat wurde bereits am 30. Juli 2014 dieser Entwurf bei einem Ortstermin in der Schule vorgestellt mit der Auflage der Geheimhaltung. Zwei Entwürfe stehen seit geraumer Zeit im Netz, wobei der Siegerentwurf titelt (titelte):
"BGF+ freut sich über den Auftrag zur Erweiterung der Peter-Rosegger-Schule in Wiesbaden-Igstadt. Das Konzept von BGF+ setzte sich erfolgreich unter den insgesamt fünf Architekten-Entwürfen durch. Das Bestandsgebäude der reformpädagogischen Grundschule erhält ein frisches, freundliches Gesicht. Der dreigeschossige Erweiterungsneubau bietet mit rund 1.200 m2 Nutzfläche den Grundschülern zukünftig mehr Entfaltungsfreiraum und ein komplett barrierefreies Schulgebäude."
Der HGV lehnt diesen Entwurf wegen seiner Beeinträchtigung des Platzes an der Linde ab und hat zu dem gesamten Wettbewerbsverfahren eindeutig Stellung bezogen.
Auch der Obst- und Gartenbauverein Igstadt hat zwischenzeitlich eine Resolution zu dem geplanten Neubau, der den Platz an der Linde nachhaltig beeinträchtigt, veröffentlicht. Der Vorsitzende der
Interessengemeinschaft der Igstadter Ortsvereine sieht ebenfalls einen sehr dringlichen Gesprächsbedarf.
Wir betonen an dieser Stelle noch einmal, dass der HGV nicht gegen eine Erweiterung der Schule ist, die der Verbesserung der Lern- und Betreuungssituation der Kinder dient, aber wir lehnen einen
Erweiterungsbau, der so eindeutig zu Lasten des historischen Platzes an der Linde geht, vehement ab.
Wir fordern die Transparenz des Verfahrens mit Bürgerbeteiligung, das die Interessen von Igstadter Bürgerinnen und Bürgern, der Vereine und Anwohner einbezieht.
Leider ist seit der Ausschreibung des Architektenwettbewerbes über ein Jahr vergangen. Dieser Zeitdruck kann jedoch jetzt nicht bedeuten, dass zu dem vorgelegten Siegerentwurf keine Alternativen mehr geprüft werden und das Denken nicht noch einmal eine neue Richtung bekommen kann.
Igstadt ist als Stadtteil so überschaubar, dass es möglich sein muss, Investitionen in die Infrastruktur gemeinsam an einem Runden Tisch oder in einer Planungswerkstatt zu besprechen. Möglicherweise lassen sich dann Synergieeffekte bei der Schaffung von neuen Maßnahmen entdecken, die bei typischen Solitärplanungen nicht gesehen werden.
Michael Weidenfeller und Ingrid Dahl
für den Heimat- und Geschichtsverein
Vielen Dank an Herrn Stadtrat Helmut Nehrbaß, der in einem Schreiben an den HGV zusichert, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für eine baldige öffentliche Versammlung einzusetzen, "um einen Prozess unfassender Planungsbeteiligung anzustoßen". Das ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung! "Versäumnisse hinsichtlich der Berücksichtigung anderer lokaler Interessen und der Ermöglichung von mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung" werden eingeräumt.