Zum vierten Türchen des Igstadter Adventskalenders 2016 hatte der Heimat- und Geschichtsverein in den Hof der Familie Barth, Hauptstraße 44 eingeladen. Bereits durch das offene Hoftor strömten
den ca. 60 Gästen die Aromen von Glühwein und frischen Plätzchen entgegen. Die Familie Barth hatte ihren Hof mit einem offenen Holzfeuer, Lampen und Teelichtern stimmungsvoll dekoriert, alte
Weinfässer dienten als Stehtische, auf denen die Weihnachtsleckereien angeboten wurden. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden der Vereins Michael Weidenfeller und seinem Dank an die
Gastgeber, folgte ein Beitrag von Wolf-Rüdiger Schmidt.
„Weihnachten in schwieriger Zeit“, so lautete das Motto seiner kritischen Überlegungen. Wie kann in der heutigen Zeit eine überzeugende Weihnachtsbotschaft lauten? Angesprochen wurden aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie der Terror sowie theologische und zwischenmenschliche Fragestellungen. Die Sätze „Ob Judentum, Christentum oder Islam: der Mensch braucht Rituale. Sie sind Pausen im Alltag, eine kleine Unterbrechung, um zu feiern und sich für das Leben zu bedanken – wie auch immer. Und wenn sie wirklich gut sind, dann öffnet sich in ihnen der Blick nach vorne,“ boten eine Überleitung zu unserem Lebensbereich in Igstadt. Nach einem Überblick zu den Kulturdenkmälern und deren Wert auf dem Lindenplatz durch Michael Weidenfeller, trug Ingrid Dahl das Gedicht „In Igstadt auf der Lenn“ von Marie-Luise Sternberger vor. Dieses Gedicht ist Anfang der 1980er Jahre entstanden und lässt den damaligen historischen Kontext gut erkennen. Der heitere Vers „Wetterwendisches“ des ehemaligen Igstadter Arztes Dr. Gerhard Müschner (1919-2003) leitete über zum gemütlichen und angeregten Austausch über das Gehörte und über all das, was uns in diesen Tagen bewegt. Trotz des aufziehenden kalten Nebels verweilten noch viele Gäste lange in dem romantischen Hof der Gastgeberfamilie. Unser Dank gilt allen Beteiligten.