DPA-Meldung. "Wiesbaden
Landespreis "Flucht, Vertreibung, Eingliederung" verliehen
15.09.2019, 16:04 Uhr | dpa
Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat am Sonntag in Wiesbaden den diesjährigen Landespreis "Flucht, Vertreibung, Eingliederung" verliehen. Je 2500 Euro gewannen mit verschiedenen Projekten der Heimat- und Geschichtsverein Igstadt (Wiesbaden), das Kasseler Schauspieler-Duo Alexander Bräutigam und Robin Middeke sowie die Theatergruppe des Vereins Königstädter Hofkonzerte in Rüsselsheim, wie das Innenministerium mitteilte. Die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, erklärte laut Mitteilung: "Der Preis soll ins Gedächtnis rufen, dass fast ein Drittel aller in Hessen lebenden Bürgerinnen und Bürger entweder Flucht und Vertreibung selbst erlebt hat, durch das Schicksal der nächsten Angehörigen davon betroffen ist oder als Aussiedlerin oder Aussiedler hier lebt." Innenminister Beuth betonte mit Blick auf die Dokumentationen und Theaterstücke der Preisträger: "Sie alle leisten mit ihren Arbeiten einen Beitrag dazu, das Kulturgut der Vertreibungsgebiete und die Erinnerung an die mit der Vertreibung in Verbindung stehenden Ereignisse zu erhalten." 19 Bewerbungen waren laut Innenministerium für die Auszeichnung eingegangen. Diese wurde beim 6. Hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation im Schloss Biebrich in Wiesbaden vergeben."
Ausführlich dazu: Der HGV-Bericht und die Pressemeldung des Hess. Ministeriums des Innern und für Sport vom 18.09.2019 sind in den nachstehenden PDF-Datein zu öffnen.
Weitere Informationen zum Inhalt unter "Publikationen".
Der HGV freute sich sehr über den Preis und lud die Igstadter, ohne deren Zutun das Buch nicht hätte entstehen können, zu einem Danke-Nachmittag bei Kaffee & Kuchen in die Pfarrscheune ein. Ca. 70 Gäste verbrachten die Stunden mit dem lebhaften Austausch ihrer Erinnerungen an die Nachkriegszeit. Zu dieser Zeit fehlten nicht nur die leckeren Torten, die diesen Nachmittag versüßten. Zahlreiche Exponate - überwiegend aus dem Nachlass der Schuhmachermeisters Adam Zuber, bezeugten anschaulich die Flucht, Vertreibung und Eingliederung. Großes Interesse fanden auch die Landkarten und ein Atlas aus dem Jahr 1954 mit den sudetendeutschen Vertreibungsgebieten. "Hier komme ich her", "Da stand mein Elternhaus", "Da ist Schlossbösig, da Dauba, hier Saaz und dort liegt Asch ...", diese Ausrufe hörte man oft. Michael Weidenfeller und Ingrid Dahl, die mit ihren Vorträgen zur Preisverleihung und zu dem Bewerbungsschreiben den Nachmittag vorbereitet haben, freuten sich über den gelungenen Verlauf.