„Meine Geschichte ist schnell erzählt: (...) Am 29. August 1942 waren wir an der Reihe. Wir wurden nach Auschwitz transportiert. Ich wurde im Außenlager Cosel von meinen Eltern getrennt. Wir haben uns nie mehr gesehen. Meine Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Ich wurde nur 14 Jahre alt. (geht ab)“
Es war ein Igstadter Konfirmand, der dem ermordeten Herbert Schiffer wieder eine Stimme gab. Über das Leben von Bella, Hermine, Julie, Julius, Karl und Hellmuth Löwensberg berichteten Mitglieder des Scheunentheaters. Sie verknüpften hierbei die Gesetze und Verordnungen der NS-Gewaltherrschaft, die zu Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung, Emigration, Deportation und Ermordung führten, mit den jeweiligen Lebensläufen. Hierdurch entstand ein dichtes Bild der damaligen Zeit, tief berührend und informativ zugleich.
Mit der szenischen Lesung „Sie waren unsere Nachbarn“ beteiligte sich das Igstadter Scheunentheater an den Gedenktagen der Landeshauptstadt Wiesbaden „Erinnern an die Opfer“ anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945.