Der Heimat- und Geschichtsverein hatte zu einem Rundgang durch Igstadt und das Wäschbachtal eingeladen und 45 Personen sind an einem wunderschönen Spätsommertag dieser Einladung gefolgt. Reinhold Voigt, Mit-Autor des im November erscheinenden Buches „Historisches und Humorvolles – Geschichten aus Igstadt und Ihsed“ führte zu Originalschauplätzen der Igstadter Dorfgeschichte. Kenntnisreich und überaus humorvoll zeigte er, wo Igstadter Originale gelebt haben und wo sich in Igstadt Kurioses, Komisches und Kriminelles abgespielt hat. Insbesondere die Erläuterung der alten Igstadter Familienbezeichnungen sorgte für große Heiterkeit. Nach einer Erfrischung am Brünnchen in der Bornstraße ging es weiter zum „Börnsche“ in den Erlen. Michael Weidenfeller, ebenfalls Mit-Autor, übernahm diesen Part und informierte über die geologischen und archäologischen Besonderheiten im Wäschbachtal. Das „Börnsche“, wie die Igstadter diese Quelle zwischen Igstadt und Erbenheim nennen, fristet trotz seiner schönen Lage ein trauriges, namenloses Dasein. „Golzenborn“, „Golzenbörnsche“ oder „Muschelborn“ waren Namensvorschläge, die aus der Runde geäußert wurden. Diese Namen stehen in einem Bezug zu dem Berg, aus dem das Wasser austritt, dem Golzenberg. Eine Gruppe eiszeitlicher Pferdejäger unterhielt vor ca. 20.000 Jahren in der Nähe der Quelle eine Freilandstation. Die Jäger fanden in dem Berghang gut erhaltenen Muscheln, die sie zu Schmuck verarbeiten und als Tauschobjekte einsetzten. Nachweislich sind es die ältesten Schmuckstücke Wiesbadens. Die Teilnehmenden des Rundgangs äußerten den Wunsch nach einer Informationstafel an der Quelle, die auf diese Besonderheiten und den steinzeitlichen Lagerplatz aufmerksam macht. Sie begrüßten den Vorschlag des Heimat- und Geschichtsvereins, die Patenschaft für die Quelle zu übernehmen.