Der Platz auf der Lindenhöhe, der Lindenplatz oder die „Lenn“ ist in der Geschichte Igstadts ein Ort der Identifikation, der Begegnungen und der Auseinandersetzungen, aber auch ein denkmalgeschützter Ort in dem historischen Ortskern und ein inzwischen kleiner Platz, auf dem sich zwei Einzeldenkmäler befinden. Obwohl ein gefühlter Mittelpunkt, ein „Wohnzimmer“ und seit Generationen als Kulisse für Fotografien gewählt, gibt es keine Gesamtbetrachtung dieses Ensembles. Diese Aufgabe hat sich der Heimat- und Geschichtsverein gestellt. Die Dokumentation findet ihren Ausgangspunkt in der Beschreibung der lokalen Besonderheiten, geologisch wie historisch. Aber die Beschäftigung mit dem Kriegerdenkmal zu 1870/71 weist schnell über den lokalen Bezug hinaus zu den regionalen Zusammenhängen bis hin zu dem deutsch-französischen Krieg und der Reichsgründung. Der Blick auf die Erinnerungskultur richtet sich auch auf alle Denkmäler, die in Wiesbaden und seinen heutigen Vororten zu dem Krieg 1870/71 entstanden sind. Beiträge zur „Lenn“ beschäftigen sich u.a. mit dem „Lennedisch“ von 1839, den Kinderspielen der Nachkriegszeit und der Verlegung des Lennepfades wegen des Schulbaus 1952 bis 1954. Die Gestaltung des Platzes in der öffentlichen Diskussion der 1950er wird ebenso nachgezeichnet wie die jüngste Entwicklung durch die Schulerweiterung. Aspekte der Bürgerbeteiligung werden angesprochen und die Pläne zur Umgestaltung des Lindenplatzes vorgestellt. Das Buch mit seinen Einzelbeiträgen, Bildern und Originaldokumenten vermittelt ein ebenso umfassendes, informatives wie unterhaltsames Bild des Platzes an der Lindenhöhe. An Einiges wird erinnert, Anderes neu kennen gelernt und wieder Anderes unter einem neuen Blickwinkel betrachtet. All das macht die vorliegende Dokumentation zu einem wertvollen Beitrag, nicht nur zur Ortsgeschichte Igstadts.
Thorsten Reiß Verlag Wiesbaden, ISBN 978-3-928085-78-6. 165 Seiten, Bilderdruck, Hardcover.
VORWORT |Seite 5
1 Feuerkies und Meeresboden. Die Geologie der Lindenhöhe |Seite7
2 Die Lindenhöhe. Ein Aussichtspunkt mit besonderer Lage |Seite 10
3 Kleines enzyklopädisches Kompendium zum Stichwort „Linde“ |Seite 13
4 Denkmalschutz in Igstadt |Seite 16
5 Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Igstadt und der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 |Seite 18
Sonntag, 11. Juli 1897 |Seite 18
Der Krieg |Seite 21
Wie Igstadt die Zeit des Krieges sah und erlebte |Seite 28
Der Frieden |Seite 29
Der Sedantag |Seite 31
Die Gründung von Kriegervereinen |Seite 32
Die Festjungfrauen |Seite 35
Das Führen von Fahnen |Seite 37
6 Igstadt zieht in den Krieg |Seite 42
6.1 Die Namen der Kriegsteilnehmer auf dem Denkmal. Eine komplizierte Aufklärung |Seite 55
6.2 Die Kriegsteilnehmer 1870/71. Tabelle |Seite 58
7 Kriegerdenkmäler und Erinnerungskultur |Seite 59
8 Das Kriegerdenkmal auf dem Lindenplatz |Seite 60
8.1 Ein Steckbrief |Seite 61
8.2 Verwendete Naturwerksteine für das Kriegerdenkmal |Seite 62
8.3 Wer erbaute das Denkmal? |Seite 64
8.4 Der malträtierte Adler |Seite 66
9 Von der Euphorie zur Ernüchterung |Seite 70
9.1 Die Denkmäler zu 1870/71 in den Stadtteilen Wiesbadens. Ein Überblick |Seite 72
9.2 Drei Denkmäler zu 1870/71 in der Stadt Wiesbaden |Seite 81
10 Die Lenn |Seite 84
10.1 Spiele rund um die Lenn. Eine Erinnerung an die Nachkriegszeit |Seite 85
10.2 Der Lindenplatz als Fotokulisse |Seite 88
10.3 Der „Lennedisch“ von 1839. Das jüngste Einzeldenkmal in Igstadt |Seite 90
10.4 1956: „Die Lenn bleibt!“ Proteste in der Ortsbeiratssitzung
und eine Bürgerversammlung |Seite 94
10.5 „Lennepädche“ und Turnplatz |Seite 98
10.6 1975: Eine gefällte Linde, ein Eklat und die Lindenkerb |Seite 102
10.7 Wirklich alternativlos? Lindenplatz und Erweiterungsbau der Peter-Rosegger-Schule |Seite 104
10.8 Der Runde Tisch und die Umgestaltung des Lindenplatzes. Rückblick und Ausblick |Seite 111
10.9 Der Lindenplatz von oben: 2015 bis 2019 |Seite 116
DANK |Seite 118
ANHANG |Seite 119
I. Bericht über die Schadensaufnahmen am Kriegerdenkmal und Lennedisch |Seite 120
II. Dokumente aus dem Ortsbeirat: 1953 und 1956 |Seite 154